Verleihung der Verdienstmedaille der Stadt Zerbst/Anhalt an Herrn Dirk Herrmann am 3. Oktober 2022 Laudatio   Herr Dirk Herrmann interessierte und engagierte sich schon seit seiner Kindheit und Jugend für die Geschichte der Stadt Zerbst und insbesondere für das städtische Objekt "Ostflügel Schloss Zerbst". Seit 1993 ist er Mitglied des Zerbster Heimatvereins und seit 1995 dessen Stellvertreter. Auf Initiative von Herrn Herrmann erfolgte 2003 die Gründung des Fördervereins Schloss Zerbst e. V., dessen gewählter Vorsitzender er seitdem ist. Der Verein ist einer der mitgliederstärksten Vereine der Region. Über 250 Mitglieder sind gegenwärtig registriert. Weitere ehemalige regionale Mitgliedschaften von Dirk Herrmann sind unter anderem: Mitglied des Vereins für Anhaltische Landeskunde, zeitweise auch im Ausschuss des Vorstandes; Tätigkeit im Redaktionskollegium des Zerbster Heimatkalenders, Berufung in den wissenschaftlichen Beirat zur Vorbereitung und Begleitung der Ausstellung "Anhalt international" in Dessau 2012. Seit 1993 wirkte Dirk Herrmann an 48 Publikationen mit bzw. erstellte sie mehrheitlich eigenständig. Erwähnt sei die 1998 erschienene und mittlerweile ergänzte Baumonografie "Schloss Zerbst in Anhalt". Das Buch ist das Fundament für die bauliche Zuordnung der Sanierungsmaßnahmen und umfasst umfangreich ein bedeutendes Stück Zerbster Geschichte. Des Weiteren erstellte er 2009 den mittlerweile in 2. Überarbeiteter Auflage erschienenen Kunstführer Schloss Zerbst in Anhalt (Residenz Museum - Kriegsruine - Kulturstätte). Er gestaltete und konzipierte mehrere Ausstellungen seit den 1990er Jahren. Genannt seien auszugsweis, die Visualisierung des Zweiten Fürstlichen Vorzimmers (Appartement der Mutter von Katharina Il) und die Sonderausstellungen 2013 "Zarskoje Selo - Die Sommerresidenz der Zaren Russland" und 2019 "Auf den Spuren Katharinas", gemeinsam mit dem Weltkulturerbe Museumsreservat Zarskoje Selo. Zu Dirk Herrmanns Eigenschaften und Fähigkeiten zählen unter anderem sein kultur- und kunsthistorisches Wissen und seine Fachkompetenz zur Bauarchitektur. In Historikerkreisen ist er für seine Tätigkeit im Zusammenhang mit dem Zerbster Schloss anerkannt, was auch Vereinsmitglieder aus diesem Wirkungskreis bezeugen. So entstanden auch Netzwerke, die förderlich für die Tätigkeit des Fördervereins Schloss Zerbst e. V. sind. Dass Herr Herrmann sehr genau ist, beweist er bei der Erstellung von Modellen, beispielhaft ist hier das Schlossmodell, das in der Sammlung Katharina Il zu sehen ist, genannt. Grenzen erkennt Herr Herrmann erst an, wenn wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Als Beispiel sind die Herausforderungen der ordnerfüllenden Beantragung von Fördermitteln für Baumaßnahmen genannt. Bürokratische Hemmnisse sind zu bewältigen, um einen Einklang von Mittelgeber-Anforderungen, Denkmalschutz, Budget und anderen Sachverhalten in sinnvolle Umsetzung zu bringen. Zeit ist ein knappes Gut. Seit Jahrzehnten setzt Herr Herrmann dieses Gut auch im Wohle der Stadt Zerbst/Anhalt und ihrer Bürgerinnen und Bürger ein. Mit Leidenschaft verfolgt er das Ziel, das bedeutende städtische Objekt "Ostflügel Schloss Zerbst" zukunftsnutzend weiter zu gestalten. Er vereint Kultur- und Brauchtumspflege, forscht seit Jahren zur Baugeschichte des Schlosses und zur Familie der Fürsten von Anhalt-Zerbst. Wertvolle Beiträge und Publikationen sind für die Nachwelt nachhaltig manifestiert. Unter seiner Hauptmitverantwortung hat sich das Zerbster Schloss von einer Ruine zu einem beliebten touristischen Ziel und zu einer geschichtsträchtigen Kulturstätte entwickelt. Dieses Ehrenamt erfordert Zeit und Kraft, Ausdauer, Kontinuität und Verlässlichkeit. Manchmal kostet es auch Nerven und raubt Energie. Dabei ist Motivation von außen unerlässlich. Über die Stadtgrenzen hinaus ist das Engagement von Dirk Herrmann bereits anerkennend gewürdigt. So wurde ihm 2013 wurde der Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt verliehen. Die Stadt Zerbst Anhalt bedankt sich bei Herrn Dirk Herrmann für sein herausragendes Wirken mit der Verdienstmedaille der Stadt Zerbst/Anhalt.